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Ingrid Holm

Keramikwerkstatt

Totenweg 3 · 27726 Worpswede
Tel +49 (0) 4792 4749 · Fax +49 (0)4792 951657

Seit mehreren Jahren beschäftige ich mit den

Themen „ Menschenkinder“ und „Göttinnen“.

Es entstehen gedrehte, verformte, montierte figurative Plastiken, farblich

gestaltet mit Glasuren, Farbkörpern und Gold.

Meine Gebrauchskeramik zeichnet sich aus

durch die giftfreien Glasuren und den hohen

Brand im Elektroofen. Das macht sie sehr benutzerfreundlich.

Besonders bekannt ist mein doppelhenkeliger „Shakespeare-Becher“.

Meine Kunstwerke entstehen alle auf der Drehscheibe, oft in Einzelteilen gedreht und montiert. Als Gold verwende ich echtes Glanzgold, chemisch verflüssigt. Dieses Gold wird nach dem Glasurbrand aufgetragen und bei 800° eingebrannt.

Jedes Stück geht vielfach durch meine Hände und ist ein Unikat. Die von mir benutzten Glasuren sind giftfrei und die Gefäße damit für Lebensmittel geeignet.

Der Glasurbrand erfolgt bei über 1200°, dabei „verglast“ der Scherben, d.h., die einzelnen Bestandteile verschmelzen miteinander. Es kann kein Wasser und somit auch kein Frost eindringen, deshalb dürfen meine Objekte das ganze Jahr draußen bleiben und Geschirr kann in den Geschirrspüler und in die Mikrowelle.

 
   
 

Meine Ton-Gedanken

Ich arbeite mit einem Westerwälder Ton, der kleine Basaltspots enthält. Der Ton sintert (d. h. seine Bestandteile verschmelzen zu einem harten Scherben, man sagt auch verglasen dazu) bei ca. 1180° und die Spots beginnen auszuschmelzen. Nach dem Schrühbrand hat der Scherben eine rosa Farbe, nach dem Glattbrand ist er beigefarben mit schwarzen Punkten. Die Engländer nennen einen solchen Ton „flecked body“. Da dieser Ton auch beim Drehen großer Gefäße eine gute Standfestigkeit besitzt, nehme ich nur selten schamottierten Ton.

Das Drehen hat für mich eine hohe Faszination: das scheinbar mühelose Wachsen des Tones unter meinen Händen vom Klumpen zum Gefäß, die Konzentration, wenn ich eine offene Form verenge, der – auch immer mal wieder mißlungene - Versuch, den Ton bis an seine Grenzen auszureizen. Meine Formgebung ist klar und schnörkellos, bei der Gebrauchskeramik hat die Form dem Zweck zu dienen. Manche meiner Gefäße klopfe, stauche, schlage ich im lederharten Zustand, so verändere ich das Ewigrunde, das durch das Drehen vorgegeben ist. So bekommt die glatte Oberfläche eine Unterbrechung, an der das Auge verweilen kann.

Manche meiner giftfreien Glasuren entwickle ich selbst, wobei mir auch Holzasche als Grundlage dient. Das Wissen, durch ein „Abfallprodukt“ die Form meiner Gefäße zu unterstreichen, zu vollenden, erfüllt mich mit tiefer Befriedigung. So ist das Objekt zweimal durchs Feuer gegangen: der Ton bei der Erdentstehung, die Asche beim Verbrennen des Holzes im Kamin, dann beide Elemente zu einer Einheit verschmolzen, dem Gefäß. Nennen wir nicht jemanden, der für uns durch das Feuer geht, einen guten Freund? Das sollen meine Gefäße sein, gute Freunde im Alltag.

Der praktische Nutzen: die Gefäße haben einen harten Scherben mit einem hellen Klang, sind für Lebensmittel geeignet, vertragen den Geschirrspüler und die Mikrowelle.

Der Figurenzyklus ist überwiegend mit weißem Ton gedreht, damit die Farbigkeit besser zur Geltung kommt. Die einzelnen Teile sind gedreht, montiert, verformt und nach dem Schrühbrand mit einer farblosen oder weißen Glasur versehen, bemalt mit Farbkörpern. Das Gold ist echtes Glanzgold, chemisch verflüssigt und wird in einem extra Brennverfahren bei 800 ° eingebrannt.

Meine Spaßkeramiken für Terrasse und Garten sind frostfest, können also das ganze Jahr draußen bleiben, so dass die Objekte auch dann die Sinne erfreuen, wenn nichts anderes im Garten mehr grünt und blüht.

Ingrid Holm